Deutscher Wein und Mittelmeerkueche?

In Deutschland gesund essen und trinken – wie im Süden

Seit das berühmte „Französische Paradoxon“ um die Welt ging, das die geringere Sterblichkeit der Franzosen auf die spezielle Ernährungsweise, aber auch auf den regelmäßigen Weinkonsum zurückführte, ist die Mittelmeerkost als Maß für eine gesunde Ernährung in aller Munde. Hauptkennzeichen sind der hohe Konsum von Olivenöl, Fisch, Gemüse, Obst und das obligatorische Glas Wein zum Essen.

Um die Vorzüge der Mittelmeerkost zu genießen, muss man aber nicht ans Mittelmeer fahren: Das deutsche Pendant ist möglich! Rapsöl liefert mit seinem hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und seinem bemerkenswert hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren eine echte heimische Alternative zu Olivenöl und Fischfetten. Die verschiedenen heimischen Obst- und Gemüsesorten und unsere Hülsenfrüchte sind hier wie dort absolut vergleichbar.

Und auch den Wein betreffend sprechen viele Gründe für die Bevorzugung hiesiger Gewächse. Sowohl die vielfach belegte Qualität des deutschen Weines als auch seine gesundheitliche Wirkung sind durchaus ebenbürtig. Obwohl man in Rotweinen höhere Konzentrationen an Polyphenolen misst, die zusammen mit Alkohol die gesundheitlich positiven Effekte ausmachen, zeigen mit deutschen Weißweinen durchgeführte klinische Studien vergleichbare biologische Effekte. Möglicherweise gleichen die Weißwein-Phenole wegen einer stärkeren Wirkung die höhere Quantität der Rotweinstoffe – zumindest teilweise -wieder aus.

Ernährungsphysiologisch sinnvoll und entsprechend empfehlenswert wäre eine Anpassung der deutschen Trinkgewohnheiten: Propagiert werden sollte – ganz nach mediterranem Vorbild – das Weintrinken mit den Mahlzeiten: Regelmäßig aber mäßig ist gesundheitlich am besten. Aber auch der gleichzeitige Konsum von reichlich Wasser ist sinnvoll.

Doch merke – bei all den erwiesenermaßen ernährungsphysiologisch vorteilhaften Effekten: Wein ist dennoch kein Medikament! Er ist in erster Linie ein Kulturgut mit hohem Genusswert. Daher sollte der deutsche Wein bevorzugt werden, der individuell betrachtet am besten schmeckt und bekommt und harmonisch mit dem Essen korrespondiert.

Quelle: Deutsche Weinakademie
deutscheweinakademie.de

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